Gemeinsam Projekte, Produkte, Unternehmen usw. finanzieren, dies ist der Kerngedanke hinter Crowdfunding oder auch Schwarmfinanzierung genannt. Getreu dem Motto: In der Gruppe sind wir (finanz)stark. Crowdfunding-Projekte zeichnen sich dadurch aus, dass es im Vorfeld eine fest definierte Summe gibt, die innerhalb eines ebenfalls festgelegten Zeitraums, erreicht werden muss. Nur dann gilt das Projekt als erfolgreiche Finanzierung über die Crowd. Mit wie viel Geld ein Projekt unterstützt wird, entscheidet jeder einzelne der Gruppe für sich selbst. Laut Statista bewegen sich die investierten Summen auf deutschen Crowdfunding-Plattformen seit dem vierten Quartal 2013 weitestgehend konstant zwischen zwei und drei Millionen Euro.
Beim Crowdfunding gibt es unterschiedliche Modelle, wobei in der Regel zwischen vier Varianten unterschieden wird: dem klassischen Crowdfunding, Crowdinvesting, Spenden Crowdfunding und Crowlending. Beim klassischen Crowdfunding erhalten die Unterstützer in der Regel eine nicht-finanzielle Gegenleistung, also eine Art Dankeschön. So können Förderer von Filmprojekten beispielsweise eine kleine Statistenrolle erhalten oder werden im Abspann erwähnt. Crowdinvesting sieht die Beteiligung der Investoren am finanziellen Erfolg des Projekts vor. Mit ihrem Investment erwerben die Kapitalgeber meistens eine Beteiligung am Unternehmen. Perspektivisch partizipieren sie dann am (erwarteten) jährlichen Gewinn bzw. an der Wertsteigerung des Unternehmens insgesamt. Diese Art von Crowdinvesting erfolgt häufig über die Ausstellung von Nachrangdarlehen. Eine Investition ohne feste Gegenleistung liegt der Idee des Spenden Crowdfunding zugrunde. Diese Finanzierungsform eignet sich vor allem für Wohltätigkeitsprojekte. Häufig erfolgt bei einer erfolgreichen Projektumsetzung eine ideelle Gegenleistung wie eine öffentliche Danksagung oder dergleichen. Beim vierten und letzten Modell, dem Crowdlending, vergeben die Investoren einen Kredit über eine feste Laufzeit und zu einem vorher vereinbarten Zins. Als Alternative zum klassischen Bankkredit erfreut sich diese Art der Finanzierung insbesondere bei Start-ups inzwischen hoher Beliebtheit.
Für jedes der hier vorgestellten Modelle gibt es entsprechende Plattformen wie Seedmatch, Auxmoney, Kickstarter oder betterplace.de. Zwischen ihnen gibt es beispielsweise hinsichtlich Kampagnendauer oder auch den erhobenen Gebühren zum Teil deutliche Unterschiede. Als Initiator ist es daher empfehlenswert im Vorfeld eine intensive Recherche durchzuführen, auf welcher der vielen Plattformen bereits vergleichbare Projekte erfolgreich durchgeführt wurden. Darüber hinaus kann es ebenfalls hilfreich sein, erfolgreiche Projektstarter gezielt anzusprechen und nach deren Erfahrungen mit der jeweiligen Plattform zu befragen.
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