Vor kurzem verkündete das US-Unternehmen Facebook seine Pläne, eine eigene Kryptowährung namens Libra einführen zu wollen. Infolgedessen stieg auch der Kurs des Bitcoin nach vorheriger, monatelanger Talfahrt wieder spürbar an. Das Thema versetzte Politik und Regulierung gleichermaßen in Aufregung. Verdeutlicht es doch einmal mehr, wie Regierungen neuen, technischen Entwicklungen zum Teil deutlich hinterherhinken. Die CDU-Fraktion nahm die Ankündigung von Facebook zum Anlass, ein Eckpunktepapier mit dem Namen „Zukunftstechnologie Blockchain – Chancen für Deutschland nutzen“ zu verabschieden. Eine der darin festgeschriebenen Forderungen lautet, einen „digitalen Euro“ zu schaffen. Der Plan klingt ambitioniert, nicht zuletzt vor dem Hintergrund einer aktuellen Umfrage des Beratungsunternehmens BearingPoint zur Einstellung der Deutschen hinsichtlich Kryptowährungen.[1]
Kryptowährungen als Anlageform kaum gefragt
Demnach kennen sich 63 Prozent der Bundesbürger nicht gut mit Kryptowährungen aus, 94 Prozent haben Bitcoin, Ethereum und Co. bisher überhaupt noch nicht genutzt. Zwar hat mit 43 Prozent fast die Hälfte der Umfrageteilnehmer schon einmal von Kryptowährungen gehört. Wie diese genau funktionieren, wissen sie jedoch nicht. Auch als reine Anlageform kommt das digitale Geld für die Mehrheit nicht in Frage. Lediglich 25 Prozent der Befragten würden ihr Geld in Form von Bitcoin und Co. anlegen. Als Gründe für die Zurückhaltung werden die fehlende Preisstabilität und Informationsmangel angegeben.

BearingPoint untersucht die Einstellung der Deutschen zu digitalen Währungen bereits das vierte Jahr in Folge. Dementsprechend lassen sich auch Rückschlüsse ziehen, inwiefern sich die Einstellung der Deutschen zum Thema verändert. Ein Vergleich der aktuellen Zahlen mit dem Jahr zuvor macht deutlich, dass das generelle Bewusstsein in der Bevölkerung für digitale Zahlungsmittel gesunken ist. So gaben 2018 noch 88 Prozent der Teilnehmer an, Kryptowährungen zu kennen oder bereits davon gehört zu haben. 2019 sind es hingegen nur noch 80 Prozent.
Junge Männer offen für digitale Zahlungsmittel
Besonders offen für digitale Zahlungsmittel zeigen sich laut Befragung insbesondere junge Männer. Unter den 18-24-Jährigen benutzen immerhin bereits 14 Prozent Kryptowährungen. In der Gruppe der 55-Jährigen und älter sind hingegen nur noch drei Prozent. Und auch generell sind eher Männer am Thema interessiert. Während 21 Prozent der männlichen Teilnehmer angeben, sich bereits näher mit Kryptowährungen beschäftigt zu haben, sind es auf weiblicher Seite lediglich acht Prozent.
Quellen:
[1] https://www.presseportal.de/pm/68073/4308214
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