Seit dem 1. Januar 2020 greift die sogenannte Imo-2020-Verordnung, nach der Schiffe nur noch Treibstoffe mit maximal 0,5 Prozent Schwefelgehalt verwenden dürfen. Ziel ist es, den ökologischen Fußabdruck von Schiffen weiter zu verbessern. Im Vergleich zum bisher eingesetzten Treibstoff ist der niedrigschwefelige Treibstoff jedoch deutlich teurer. Diese Mehrkosten, verbunden mit dem harten internationalen Wettbewerb, wirken sich entsprechend negativ auf das ohnehin eher margenschwache Schifffahrtsgeschäft aus. Angesichts dieser Herausforderungen steht die Branche vor einem grundlegenden Wandel, bei der die Digitalisierung eine wesentliche Rolle spielt.
Chancen der Digitalisierung
Die Digitalisierung bietet der Schifffahrt zahlreiche Chancen. Von der globalen Vernetzung, dem Internet der Dinge über die Nutzung großer Datenmengen mit künstlicher Intelligenz bis hin zu autonomen Systemen bietet sie Potenziale, um die Prozesse und Systeme in der Schifffahrt effizienter zu machen. Ein wesentlicher Vorteil liegt in der Vernetzung aller beteiligten Partner im maritimen Transport zur Optimierung bestehender Logistikketten. Informationen werden in Echtzeit geteilt und intelligente Algorithmen bei der Transportsteuerung einbezogen. So könnten beispielsweise smarte Container permanent ihre Standorte senden und fortlaufend Informationen über den aktuellen Zustand der in ihnen transportierten Güter liefern.
Intelligente Flottensteuerung
Durch die smarte Verknüpfung bestehender Daten mit Algorithmen lassen sich auch bei der Flottensteuerung Effizienzgewinne erzielen. Routenverläufe werden kontinuierlich optimiert und an sich ändernde Umgebungsbedingungen und Logistikvorgaben angepasst. Immer mehr Redereien gehen dazu über sogenannte Fleet Operation Center einzurichten. Hier laufen alle Informationen zu den einzelnen Schiffen zusammen und werden ausgewertet. Auf Grundlage dieser Daten entstehen Empfehlungen und Hilfestellungen für die Kapitäne auf See sowie strategische Entscheidungen für die künftige Routengestaltung.
Fazit
In der Schifffahrt spielen vernetzte IT-Systeme, moderne Kommunikationstechnologien und ein automatisierter Informationsaustausch eine immer wichtigere Rolle. „Smart Shipping“ heißt das Stichwort. Dabei geht es nicht um die Daten an sich, sondern um die Informationen, die sich daraus ableiten lassen. Für Reedereien ergeben sich aus der Digitalisierung umfangreiche Chancen, die eigene Wertschöpfung zu erhöhen und damit die Basis für nachhaltigen Unternehmenserfolg zu legen.
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