Seit dem 01.07.2020 ist Martin Tobies an Bord der Star Finanz. Er ist Teil der Geschäftsführung und einer der Geschäftsführer der Star Finanz Tochter AHOI GmbH. Erst kürzlich hat er zum Thema Nachhaltigkeit beim Greenday der Symbioticon gesprochen, Mitarbeiter konnten ihn zudem in einem Star Finanz Podcast zum Thema Unternehmen und Corona hören.
Wer ist der neue Mann innerhalb der Führungsriege der Star Finanz? Was macht Martin Tobies aus, was bringt er mit und welche Dinge sind ihm wichtig? Im Gespräch hat er viele dieser Fragen beantwortet und einen Einblick in die vielseitigen Stationen seines Lebens gegeben.
Martin, lass uns ganz vorne beginnen: Wo bist du aufgewachsen, wo zur Schule und Uni gegangen?
Ich bin ein Kind des Nordens, bin in Eckernförde an der Ostsee auf die Welt gekommen und westlich von Hamburg, in Uetersen (Schleswig-Holstein), aufgewachsen. Mein Vater war Berufssoldat und wir haben zwischenzeitlich auch mal vier Jahre in den Niederlanden gelebt. Mein Abi habe ich dann in Elmshorn gemacht. Die Nähe und Verbundenheit zu Hamburg wurden also damals bereits gelegt. Zum Studium zog es mich jedoch zunächst in den Süden. Ich habe zuerst in Siegen (Nordrhein-Westfalen) und dann an der Philipps-Universität in Marburg (Hessen) BWL studiert. In Marburg habe ich 1997 meinen Abschluss als Diplomkaufmann gemacht.
Welche Weichen hast du gestellt, um da hinzukommen, wo du heute bist?
Schon während des Studiums habe ich mich intensiv mit kaufmännischen und steuerfachlichen Fragen beschäftigt. Ich engagierte mich in Marburg unter anderem als studentische Hilfskraft am Lehrstuhl für Steuern und hätte die Möglichkeit gehabt, zu promovieren. Das hat mich allerdings nicht in dem Maße gereizt. Ich wollte lieber direkt in die Praxis gehen und trat stattdessen bei einem Finanzdienstleister des Finanzkonzerns ING in Hamburg als Projektmanager an – mein erster Kontakt in die Welt der Banken und Finanzen.
Welche Entscheidungen haben deinen weiteren beruflichen Werdegang geprägt?
1999 wechselte ich zur HypoVereinsbank nach München. Für das Kreditinstitut verbrachte ich später sogar ein Jahr in London. In den insgesamt sieben Jahren bei der HypoVereinsbank habe ich verschiedenste Themen und Bereiche der Banken- und Finanzwelt kennengelernt. Mein Fokus lag insbesondere auf chancengetriebenen Geschäften, auf Bereichen also, die oft noch nicht klar definiert waren und die ich mit meinem Team weiterentwickeln konnte – allesamt sehr spannende Aufgaben.
2006 habe ich entschieden, wieder nach Hamburg zurückzukehren. Als Vice President Structured Finance bei der HSH Nordbank kümmerte ich mich anfangs um Bereiche wie das Firmenkunden-Kreditgeschäft sowie strukturierte Kredite. Später verantwortete ich dort als Head of Corporates in der Restructuring Unit / Abbaubank der HSH, ein Kundenportfolio von 1,9 Mrd. Euro Kreditvolumen. Zusätzlich war ich Mitglied des Kreditkomitees sowie Geschäftsführer der bankeigenen Beteiligungsholding.
Was sind die Highlights deiner beruflichen Karriere? Welche Stationen und Projekte sind dir in besonderer Erinnerung geblieben?
Die Erfahrungen, die ich in der Bankenwelt sammeln konnte, prägen meine berufliche Entwicklung bis heute.
Ein wichtiger Meilenstein war zweifelsohne 2013 meine Entscheidung, den Schritt in die Selbständigkeit zu gehen. Damit verbunden war der Wunsch, meine Aufgabenbereiche zu erweitern und Unternehmen noch nachhaltiger in Veränderungsprozessen zu beraten. Als freiberuflicher Berater in den Bereichen Restrukturierung und Changemanagement begleitete ich eine Reihe von mittelständischen Unternehmen, etwa aus der Süßwarenproduktion, Logistik sowie Medizintechnik. Dabei habe ich die Erfahrung gemacht, dass Veränderungsmanagement fast immer finanzielle und kaufmännische Aspekte beinhaltet, Change-Management und Restrukturierungsgeschäfte sind verwandte Themen – die Grenzen sind fließend. 2017 bin ich dann nicht zuletzt aus diesem Grund als Partner bei der Unternehmensberatung Kessel und Kessel eingestiegen. Hier konnte ich sowohl meine Expertise in Finanzthemen als auch in Change-Prozessen perfekt miteinander verbinden und in die Beratung einbringen.
Ein Highlight in dieser Zeit war sicherlich mein Engagement bei der Deutschen Bahn. Hier begleitete ich ein Jahr lang ein konzernweites Change-Projekt, im Bereich Personal und Recht. Es war großartig, mit vielen beteiligten Parteien und Personen eine gemeinsame Strategie und Vision zu entwickeln und diese umzusetzen. Genauso faszinierend war es, die Strukturen in einem solchen Großkonzern kennenzulernen und zu merken, wie man mit guter Zusammenarbeit auch hier Dinge überaus positiv verändern kann.
Du bist seit dem 1. Juli an Bord. Was war der ausschlaggebende Punkt zu sagen: „Ich gehe zur Star Finanz“?
Ich muss gestehen, dass ich die Star Finanz Mitte letzten Jahres noch nicht kannte. Vor fast einem Jahr fanden dann allerdings erste Kontakte und Gespräche statt und es wurde schnell klar, dass ich mit meinen Erfahrungen in der kaufmännischen Leitung, im Risiko-Management im Bankenumfeld sowie im Management von Veränderungsprozessen gut zur Star Finanz passen könnte. Umgekehrt bot die Star Finanz mit ihrem Profil und Zuschnitt genau das, was mich gereizt hat und was meinem Lebenslauf entspricht. Ich suche immer wieder nach Aufgaben und Herausforderungen, die ich spannend finde und die mich interessieren. Innerhalb der Kontakte zur Star Finanz hatte ich auf Anhieb das Gefühl, dass ich meine Fähigkeiten und Interessen sehr gut in das Unternehmen einbringen kann. Die Möglichkeit, all meine Erfahrungswerte in einem Job zu vereinen, kaufmännische Verantwortung zu übernehmen sowie mit der Star Finanz AHOI GmbH ein neues Unternehmen auszugründen und aufzubauen – das alles ist für mich ein enorm attraktives Gesamtpaket.
Hinzu kamen die positiven Eindrücke aus den Gesprächen mit der Geschäftsführung und Personalleitung – da hat die Chemie von Anfang an gestimmt. Schlussendlich hat die Persönlichkeit der Menschen, denen ich in den Gesprächen begegnet bin, den Ausschlag gegeben, zur Star Finanz zu kommen. Das gilt auch für den Kontakt mit der Finanz Informatik, der war ebenfalls von Anfang an sehr positiv.
Was macht die Star Finanz aus deiner Sicht aus? Worin unterscheidet sie sich zu deinen bisherigen beruflichen Stationen?
Bei der Star Finanz imponierte mir von Anfang an das positive Mindset, dass das Unternehmen sowie die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ausstrahlen. Als Kaufmann schaue ich aber natürlich auch auf das Geschäftsmodell – und die Star Finanz hat ein gutes, nachhaltiges Geschäftsmodell, das auch in den kommenden Jahren sich noch weiterentwickeln kann.
Diese langfristige Perspektive reizt mich und unterscheidet die Star Finanz beispielsweise von den vergleichsweise kurzfristigen Mandaten, die ich in den vergangenen Jahren als Berater bei Unternehmen wahrgenommen habe. Ich habe deshalb bewusst die Entscheidung getroffen, den Schritt in ein Unternehmen zu machen, das eine langfristige Perspektive bietet. Das hat viel mit den Menschen zu tun, die bei der Star Finanz arbeiten und die ich kennengelernt habe. Denn auch das habe ich in den ersten Monaten bei der Star Finanz wahrgenommen: Alle Mitarbeiter begegnen sich auf Augenhöhe und schaffen es, Projekte gemeinsam und zielgerichtet zu gestalten; hier zieht man gemeinsam an einem Strang.
Was sind Themen, die du bei der Star Finanz kurz-, mittel- und langfristig angehen möchtest?
Ich übernehme einerseits Aufgaben, die bei Dr. Christian Kastner liegen, also die kaufmännischen Bereiche, Recht und Datenschutz zum Beispiel. Gleichzeitig bin ich als einer von zwei Geschäftsführern in die AHOI eingebunden – das ist aktuell das dominierende Thema. Kurz- bis mittelfristig engagiere ich mich für den Aufbau und die Weiterentwicklung von AHOI. Hier bin ich mit dem Team gerade dabei, Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter zu finden und die notwendigen Prozesse für die Umsetzung des Geschäftsmodells erfolgreich umzusetzen. Gleichzeitig geht es 2021 selbstverständlich auch darum, dass ich mich im neuen Geschäftsführungs-Team etabliere und uns dreien diese Neuaufstellung überaus gut gelingt. Wir befinden uns jetzt noch in einer Übergangs- und Einarbeitungsphase, doch die Zusammenarbeit mit Jochen Balas und Jens Rieken läuft bereits sehr gut.
Wo siehst du die Star Finanz in fünf Jahren?
Bei AHOI ist es unmittelbar unsere Aufgabe, ein durch die Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht (BaFin) erlaubnispflichtiges Geschäft zu etablieren. Hier sind wir auf einem guten Weg, um die Erlaubnis der BaFin zu erhalten. Das wird uns wiederum ermöglichen, mit der AHOI richtig loszulegen und sowohl Kunden als auch Mitarbeiter für die Multi-Banking-Schnittstelle zu gewinnen. In fünf Jahren hoffe ich entsprechend, dass AHOI sehr gut aufgestellt und vollumfänglich am Markt sowie in der FI-Gruppe angekommen ist. Das gleiche betrifft die Star Finanz. Auch hier wollen wir in fünf Jahren mit der eingeleiteten Neuausrichtung bestmöglich dastehen und unser Standing in der SFG weiter ausbauen. Der Wechsel vom Produkt- hin zum Dienstleistungsgeschäft ist ein langfristiges, strategisches Ziel, diesen Turn wollen wir in den kommenden Jahren bestmöglich vorangetrieben haben.
Was macht deinen Führungsstil aus?
Ich bin kein Mikro-Manager. Mir ist es lieber, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ihre Aufgaben im hohen Maß selbstverantwortlich erledigen. Und das meint kein Laissez-faire, vielmehr spreche ich lieber über Ergebnisse als über den Weg dorthin.
Da vertraue ich der Expertise der Kollegen, die den Weg zu den Lösungen selbst am besten gestalten können. In diesem Sinne geht es mir also immer darum, Mitarbeiter zu fördern und zu befähigen.
Wo findet man dich fernab des Jobs? Welche Hobbies und Interessen verfolgst du?
Wie ich schon angedeutet habe, bin ich ein Kind des Nordens und darüber hinaus auch ein Kind der Küste. Am Wasser und auf dem Rad fühle ich mich wohl. Außerdem verbringe ich möglichst viel der freien Zeit mit meiner Partnerin und meiner Tochter. Vor einiger Zeit habe ich das Stand Up Paddling für mich entdeckt und die Nähe zum Wasser in diesem Sommer öfter ausgenutzt – von meiner Wohnung in Eppendorf ist es nicht weit zu diversen Wasserwegen, auf denen es sich wunderbar paddeln lässt.
Herzlichen Dank, für diese Offenheit! Kannst Du Dich abschließend mit drei Worten beschreiben?
– zukunftsgerichtet, in Bezug auf berufliche Herausforderungen
– gradlinig, weil ich Dinge nicht gerne auf die lange Bank schiebe
– vielseitig, die Vielzahl meiner gemachten Erfahrungen zeichnen meine Expertise aus