Kryptowährungen sind nicht zuletzt durch den massiven Anstieg des Bitcoin-Kurses seit Anfang 2017 inzwischen einer breiteren Öffentlichkeit bekannt. Laut dem Portal Coin Market Cap gibt es aktuell[1] rund 2.400 aktive Kryptowährungen. Zum Vergleich: Im Jahr 2013 waren es gerade einmal 26.[2] Im folgenden Blogbeitrag haben wir einige Hintergrundinformationen zu diesem Thema zusammengefasst.
Hinter dem Begriff „Kryptowährung“, der sich aus Kryptographie und Währung zusammensetzt, verbergen sich digitale oder auch virtuelle Währungen. Die Kryptographie kennzeichnet die Besonderheit der digitalen Währungen. Denn durch die kryptografische Verschlüsselung sind die Einheiten der Währung, die häufig als Coins oder Tokens bezeichnet werden, fälschungssicher. Weiteres Merkmal ist die dezentrale Natur: Kryptowährungen werden von keiner Regierung oder zentralen Stelle herausgegeben oder kontrolliert.
Bitcoin-Transaktionen auf Rekordniveau
Bitcoin war die erste öffentliche Kryptowährung der Welt. Sie wurde 2009 unter dem Pseudonym Satoshi Nakamoto erstmals vorgestellt und veröffentlicht. Bitcoin basiert auf der Blockchain-Technologie, einer dezentralen Datenbank, die eine stetig wachsende Liste von Transaktionsdatensätzen vorhält. Die Datenbank wird chronologisch linear erweitert, vergleichbar einer Kette, der am unteren Ende ständig neue Elemente hinzugefügt werden. Daher stammt auch der Begriff „Blockchain“, zu deutsch „Blockkette“. Ist ein Block vollständig, wird der nächste erzeugt. Jeder Block enthält eine Prüfsumme des vorhergehenden Blocks. Daher ist eine Manipulation an einer Transaktion nahezu ausgeschlossen. Laut Statista wurden bis Ende Januar 2020 weltweit insgesamt rund 498,3 Millionen Bitcoin-Transaktionen durchgeführt. Ein Jahr zuvor belief sich die Zahl auf rund 378 Millionen.[3]
Ursprüngliches Ziel von Bitcoin war nicht die Schaffung einer neuen Währung. Es ging vielmehr darum, einen digitalen und sicheren Geldtransfer auf der Grundlage eines Peer-to-Peer Netzwerks zu ermöglichen. Seit der Veröffentlichung von Bitcoin folgten viele weitere Konkurrenzprodukte wie bspw. Ethereum, Litecoin, IOTA oder Ripple, wobei sich jede Kryptowährung durch unterschiedliche Fähigkeiten auszeichnet, je nachdem, für welchen Zweck sie entwickelt wurde.
Vielzahl unterschiedlicher Anwendungsfälle
So nutzt Ethereum bspw. die Blockchain-Technologie für den Betrieb einer offenen Softwareplattform. Diese ist in der Lage Transaktionen, Verträge (Smart Contracts) und andere Programme zu verarbeiten, die es Entwicklern ermöglichen, jedes Programm, in jeder Programmiersprache, auf einer einzigen dezentralen Plattform zu erstellen und auszuführen. IOTA wiederum ist ein System, das vor allem schnelle Transaktionen zwischen Maschinen, Fahrzeugen und Geräten ermöglichen soll. Im Unterschied zu Bitcoin basiert IOTA nicht auf der Blockchain, ist somit beliebig skalierbar und bietet dadurch ideale Voraussetzungen für die Kommunikation möglichst vieler Maschinen untereinander.
Geringer Verbreitungsgrad von Kryptowährungen in Deutschland
Obwohl immer mehr Deutsche mit dem Begriff Kryptowährung etwas anfangen können, fällt der Verbreitungsgrad hierzulande noch eher gering aus. Laut Statista nutzen gerade einmal vier Prozent der Deutschen in irgendeiner Form Kryptowährungen.[4] Zum Vergleich: In der Türkei sind es bereits 20 Prozent, in Spanien und Russland immerhin zehn bzw. neun Prozent. Das hohe Risiko, geringe Kenntnisse über das Thema und die Tatsachse, dass es sich um rein virtuelle Währungen handelt, führen die Teilnehmer einer Befragung hierzulande als stärkste Bedenken gegenüber Kryptowährungen an.[5]
Quellen:
[1] 12.02.2020
[2] https://de.statista.com/infografik/12186/unterschiedliche-krypto-coins-und-marktkapitalisierung/
[3] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/315084/umfrage/gesamtzahl-aller-bitcoin-transaktionen-weltweit/
[4] https://de.statista.com/infografik/18102/nutzung-von-kryptowaehrungen/
[5] https://de.statista.com/statistik/daten/studie/875903/umfrage/bedenken-gegenueber-kryptowaehrungen-als-geldanlage-in-deutschland/