In unseren letzten vier Beiträgen haben wir uns ausschließlich mit dem Thema RFID (Radio Frequency Identification) und NFC (Near Field Communication) beschäftigt. Eines ist dabei deutlich geworden: Die Nahfeldkommunikation ist ein Allrounder und so gut wie überall einsetzbar. Sie findet beim kontaktlosen Bezahlen mit dem Smartphone Verwendung, wird in der Logistik und im Handel als Unterstützung im Waren-Management eingesetzt, und kommt auch in der Medizin zum Einsatz – vom intelligenten OP-Besteck bis hin zum Betten-Management im Krankenhaus. Unser fünfter und letzter Teil der NFC-Serie beschäftigt sich mit der nachhaltigen und komfortablen Koordination unserer eigenen vier Wände – Smart Home.
Intelligente vier Wände: Smart Home
Hinter dem Begriff Smart Home verbergen sich zahlreiche Möglichkeiten. Mithilfe des Internets der Dinge und smarten Geräten, wie in den Bereichen Multimedia-Entertainment, Energie, Sicherheit, Heizung und Klima sowie Beleuchtung, lassen sich all diese Elemente miteinander vernetzen. Vorreiter sind bisher Smart-Home-Systeme der Tech-Giganten: Amazon Echo, Google Home und das Apple HomeKit. Als zentrale Schnittstelle verknüpfen sie die intelligenten Geräte und führen per Sprachsteuerung oder mit entsprechenden Smartphone-Apps individuell Befehle aus – perspektivisch wird das Smartphone so zum Schlüsselinstrument in allen Lebensbereichen.
Indes: Die Konkurrenz schläft nicht. Das österreichische Start-Up LOXONE entwickelt Smart-Home-Produkte zur Automatisierung aller Komponenten im Eigenheim. Im Gegensatz zu den Tech-Giganten bieten sie eine umfassende Smart-Home-Lösung, die die persönlichen Daten nicht in einer zentralen Daten-Cloud speichert, sondern auf einem im Haus befindlichen Server. Zu ihrer Produkt- und Lösungswelt gehören auch sogenannte NFC-Tags. Diese können die Nutzer an allen Oberflächen befestigen und alle verfügbaren Smart-Home-Funktionen ausführen oder in der App navigieren.
Smart-Home-Funktionen per NFC-Tags
Die NFC-Tags helfen dabei, das Eigenheim noch intelligenter einzurichten. Die Sticker sind mit einem NFC-Chip versehen und können mit einer passenden App programmiert werden. Die Tags erlauben die Installation individueller Befehle und unterschiedlichster Funktionen. Auf diese Weise lassen sich problemlos Nutzerprofile und persönliche Routinen einrichten, sprich: In einem Mehrpersonenhaushalt erkennen die Chips, ob sie mit dem Smartphone der Eltern oder mit dem der Kinder kommunizieren.
Um Gästen beispielsweise den Zugang zum Internet zu gewährleisten, könnte ein NFC-Tag mit den Zugangsdaten des WLAN-Netzwerkes beschrieben und an geeigneter Stelle angeklebt werden, wie zum Beispiel an der Eingangstür. Sobald die Gäste die Wohnung betreten, könnten sie im Eingangsbereich ihr Smartphone an den NFC-Tag halten und automatisch mit dem WLAN-Netzwerk eine Verbindung herstellen. Praktisch ist auch ein NFC-Tag im Auto, der auf das Öffnen und Schließen der Garage programmiert ist. Autofahrer können dann ohne auszusteigen ihr Smartphone an den Tag halten und schon öffnet sich das Tor.
Auch die alltägliche Feierabend-Routine könnte über ein NFC-Tag gesteuert werden, sprich: Hält der Nutzer sein Smartphone an einen entsprechende Tag, regelt er beispielsweise die Temperatur auf 23 Grad Celsius im Wohnzimmer, schaltet den Smart-TV automatisch ein, fährt die Rollläden herunter und dämmt das Licht. Auf diese Weise lassen sich unterschiedliche Szenarien für alle Lebenssituation im trauten Heim einstellen.
Dieser Beitrag ist Teil einer Serie zum Thema NFC. Die weiteren Beiträge findest du hier:
• NFC: Kontaktlose Datenübertragung über Nahfeldkommunikation
• NFC: Kontaktloses und mobiles Bezahlen
• NFC: Intelligentes Warenmanagement mit RFID
• RFID in der Medizin: Das smarte Krankenhaus
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