Dies ist der erste Teil unserer Payment-Serie, in der wir uns im Detail mit bargeldlosen Bezahlmethoden in Ländern Südeuropas beschäftigen. Wir beleuchten beliebte Reiseziele wie Griechenland, Italien, Portugal oder Frankreich und schauen, wie die Menschen dort bezahlen. Funktioniert kontaktloses Zahlen mit Karte oder dem Smartphone auch im spanischen Supermarkt? Diese Frage beantworten wir in unserem heutigen Beitrag.
Me gusta el dinero electrónico – Mobile Payment in Spanien
Spanien beherbergt nach Frankreich die meisten Touristen weltweit. Die Mehrheit der Besucher kommt aus Großbritannien, gefolgt von Deutschland. 2018 besuchten rund elf Millionen deutsche Touristen das Land auf der iberischen Halbinsel. Gezahlt wird auch in Spanien am liebsten mit Bargeld. Im Verhältnis zu anderen EU-Ländern gibt es hier sogar die meisten Geldautomaten: Auf eine Million Einwohner kommen 1.074 solcher Geräte, der EU-Durchschnitt liegt bei 878.
Bei bargeldlosen Bezahlungen besetzen die Spanier im EU-Vergleich mit knapp acht Milliarden Transaktionen immerhin Platz vier. Diese Statistik umfasst allerdings auch die Anzahl aus Online-Banking– und -Shopping-Transaktionen. Insgesamt zeigt sich, dass Spanierinnen und Spanier den Umgang mit ihren Smartphones lieben. 2018 nutzten dort über die Hälfte Mobile-Banking-Apps. Zu den zahlreichen Anbietern der Banking-Apps gehören die größten spanischen Banken wie BBVA, CaixaBank und Santander. Die Mobile-Banking-App der BBVA, zweitgrößte Bank in Spanien, wurde laut einer Studie aus dem Jahr 2017 zur besten Banking-App der Welt unter den großen Bankinstituten gekürt. Insgesamt sind 92 Prozent der Dienste auch über die App verfügbar.
Spaniens Banken voll im Trend
Insgesamt ist der Markt in Spanien recht vielfältig und weit fortgeschritten. 2016 gründete beispielsweise die CaixaBank die imaginBank – eine reine Smartphone-Bank, die über Social-Media-Kanäle wie Facebook und Twitter mit ihren Kunden in Kontakt tritt. Um mit internationalen Anbietern wie Samsung Pay und Apple Pay konkurrieren zu können, wurde beispielsweise 2016 die App Bizum von 27 spanischen Banken gegründet. Bizum ist mittlerweile in 95 Prozent der bankeneigenen Apps integriert und ermöglicht den Nutzern Instant Payment, also Echtzeitzahlungen über das Smartphone für Überweisungen aller Art – ob im Shop, Online oder an Freunde.
Es scheint, als seien die Spanier im europäischen Vergleich neuen und alternativen Zahlungsmethoden aufgeschlossener. Das zeigt sich auch an den Supermarktkassen. Während in Deutschland lediglich 14 Prozent ihre Giro- beziehungsweise Kreditkarte für kontaktlose Zahlungen nutzen, sind es in Spanien immerhin 57 Prozent – und ganze 15 Prozent zücken für kontaktlose Zahlungen an der Kasse sogar ihr Smartphone.
Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum Thema Payment in Europa. Die weiteren Teile findest du hier (aktualisiert nach Stand der Veröffentlichungen):
• Payment in Europa (Überblickstext)
• Teil 1: Spanien
• Teil 2: Griechenland
• Teil 3: Italien
• Teil 4: Frankreich
• Teil 5: Österreich
Hier geht es zurück zu allen Veröffentlichungen
3 Kommentare
sehr gut geschriebener und interessanter Artikel. In den Blog werde ich mich noch richtig einlesen 🙂
Vielen Dank für das Kompliment. Wir freuen uns auf deine weiteren Besuche und Kommentare! Empfehle uns natürlich auch gern weiter 😉
Beste Grüße
Thomas
Danke