Das Smartphone ist schon seit Jahren fester Bestandteil unseres Lebens, und auch der Smart-TV ist mittlerweile in den meisten Haushalten zu finden. Ein smartes Zuhause umfasst jegliche vernetzten Geräte, die den Haushalt automatisieren, steuern, regulieren und kontrollieren. Da der Markt für Smart Home zwar sehr jung, aber gleichzeitig sehr profitabel ist, versuchen unzählige Hersteller daran teilzuhaben. Insbesondere die Tech-Giganten Amazon, Google und Apple konkurrieren miteinander. Statistiken zeigen, dass die Märkte nicht nur im Bereich des Home Entertainments explodieren, sondern auch in den Sparten Gebäudesicherheit, Energieverwaltung und Haushaltsgeräte stetig Zuwachs finden. Schätzungen besagen, dass der Smart-Home-Markt global bis zum Jahr 2022 von 41,8 Milliarden auf rund 102,2 Milliarden Euro steigen wird, was einem Wachstum von 25 Prozent entspricht. Weltweiter Vorreiter sind dabei die USA mit 17,1 Milliarden Euro Umsatz, gefolgt von China mit knapp 6 Milliarden. Deutschland liegt mit 2,5 Milliarden Euro auf dem vierten Platz.
Smart-Home-Systeme verknüpfen diverse Lebensbereiche
Smarte Produkte, die weit über das Handy und den Fernseher hinausgehen und dabei allerlei Bereiche des Lebens verknüpfen, verbreiten sich immer mehr. Haushaltsgeräte wie Kühlschränke, Rollläden und Multimedia-Anlagen lassen sich sowohl mit dem Smartphone als auch mit zentralen Steuerungseinheiten, sogenannten Hubs, via Internet verknüpfen (Internet of Things). Somit sind alle Geräte zu jeder Zeit und allerorts steuer- und kontrollierbar. Smart-Home-Systeme wie Amazon Echo, Google Home und Apple HomeKit verknüpfen dabei intelligente Geräte, die es ermöglichen, von unterwegs beispielsweise die Waschmaschine einzuschalten. Da unzählige Firmen smarte Produkte auf den Markt bringen, ist die Kompatibilität der einzelnen Geräte jedoch noch ein Manko. Das Smart-Home-System von Samsung, SmartThings, stellt hier schon weitreichende Möglichkeiten bereit. Im Gegensatz zu Apple, Amazon und Google bietet Samsung vom Handy bis hin zur Waschmaschine eine vielseitige Produktpalette, die sich mit dem hauseigenen Home System verbinden lassen. Samsungs Sprachassistent Bixby tritt damit in direkte Konkurrenz mit Alexa, Siri und Google Home.
Vom Rauchmelder bis zum Türschloss
Zwar stellen Amazon und Google keine eigenen Haushaltsgeräte her, dennoch fehlt es den Unternehmen nicht an innovativen Erweiterungen. So kaufte der Online-Händler Amazon das Start-Up Unternehmen Ring. Dieses produziert vernetzte Türklingeln und Sicherheitskameras, die sich mit einer App steuern lassen. In Kombination mit dem Dash-Button, mit dem Kunden auf Knopfdruck neue Produkte bestellen können, rundet Amazon sein Serviceangebot ab. Geht ein Produkt zur Neige, ermöglicht es der Dash-Button binnen Sekunden etwa neues Waschpulver direkt über Amazon zu bestellen. In Zukunft kann der Paketzusteller dann per App das smarte Türschloss öffnen und unter Beobachtung der Sicherheitskamera das Paket direkt in die Wohnung liefern. Auch Google will sich mit dem Tochterunternehmen Nest auf dem Smart-Home-Markt etablieren. Nest bietet vernetzte Geräte vor allem im Bereich der Gebäudesicherheit – von Überwachungskameras für den Innen- und Außenbereich bis hin zu vernetzten Rauchmeldern. Befinden sich die Bewohner im Urlaub, erhalten sie im Brandfall eine Push-Mitteilung und können in kürzester Zeit die Feuerwehr rufen.
Sinnvoll Energie sparen
Auch im Bereich des Energiemanagements bietet Google Nest eine umfassende Möglichkeit. Der Thermostat E kann sowohl über das Smartphone als auch über die Sprachassistenten Google Home und Amazon Alexa gesteuert werden. Da er automatisch erkennt, ob sich jemand im Raum bewegt, reguliert er entsprechend die Beleuchtung und Heizung. In Bezug auf Erneuerbare Energien kann auch ein deutsches Unternehmen punkten. Innogy, die Tochtergesellschaft des Energieversorgers RWE, hat eine umfangreiche Produktpalette im Angebot, die nebst intelligenten Thermostaten auch Fußbodenheizungen beinhaltet. Smart-Home-Systeme sollen in Zukunft also nicht nur das Leben erleichtern, sondern auch einen Beitrag leisten, wenn es um nachhaltige Energienutzung geht.
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