Wie wichtig sind Zahlungsmittel für Großstädter:innen? Ist Geld ein Statussymbol oder ein Mittel zum Zweck? Wo liegen die Prioritäten – bei Geld, Freizeit, Immobilien oder Mode? Eine Studie über deutsche Großstädte und die Bedeutung von Finanzen gibt Antworten auf diese Fragen.
Die Studie zur Bedeutung von Finanzen in den Großstädten Deutschlands zeigt, wofür die Menschen in Hamburg und anderen Großstädten am häufigsten Geld ausgeben. An der quantitativen Befragung nahmen insgesamt 1.025 Menschen aus Hamburg, München, Berlin, Köln und Stuttgart teil. Die Repräsentativität ist gewährleistet, da in jeder Großstadt in etwa die gleiche Zahl an Frauen und Männern per Fragebogen befragt wurde. Damit alle Altersgruppen berücksichtigt werden konnten, erstreckte sich die Befragung auf Menschen im Alter von 18 bis 73 Jahren. Im Anschluss daran wurden alle Fragen nach Stadt, Geschlecht und Alter segmentiert. So sind aufgrund der Studie vielseitige Einblicke in das Verhalten und die Einstellungen zum Thema Finanzen in den wichtigsten deutschen Großstädten möglich.
Signifikante Unterschiede zwischen Altersgruppen und Geschlechtern
Die Studie offenbart zum Teil deutliche Unterschiede zwischen den untersuchten Großstädten bei Altersgruppen und Geschlechtern. Für die Befragung wurden dabei verschiedene Kategorien näher beleuchtet:
- Rücklagen & Vermögensaufbau: Wie sieht es mit der Absicherung der Großstädter:innen für den Notfall aus?
- Kredit & Bonität: Wie oft und für welche Zwecke haben Großstädter:innen Kredite aufgenommen?
- Freizeit & Lifestyle: Zahlungsmittel als Statussymbol oder als Mittel zum Zweck?
- Corona und Finanzen: Hat sich das finanzielle Verhalten der Großstädter:innen während der Corona-Pandemie verändert?
Die Studie lieferte folgende Ergebnisse: Auch im digitalen Zeitalter hält die Liebe der Großstädter:innen zum Bargeld an. Nach wie vor ist es bei den Deutschen das beliebteste Zahlungsmittel. Von den Befragten bezahlen 76 Prozent am liebsten mit Bargeld. Die EC-Karte steht, im Gegensatz zu vielen anderen Ländern, bei den Befragten als Zahlungsmittel hingegen nicht besonders hoch im Kurs. Lediglich 16 Prozent der Teilnehmer wickeln darüber den Bezahlprozess ab.
Lasst uns über Geld schnacken: In Hamburg ein wichtiges Thema
Häufiger als in anderen Großstädten wird in Hamburg über Geld gesprochen. Was die Ausgaben anbelangt, zeigen sich die Hamburger:innen laut Studie eher zurückhaltend. Ein anderes Bild zeigt sich hingegen, wenn es um das Thema Kredite geht. Hier sind sie im Vergleich zu anderen Großstädter:innen häufiger für eine Aufnahme bereit.
Unterschiedliches Verhalten von Frauen und Männern bei den Finanzen
Rücklagen für den Worst Case: Kein brisantes Thema bei beiden Geschlechtern
Von den Befragten verfügen weniger als die Hälfte über Rücklagen für finanzielle Notfälle. Frauen scheinen bei diesem Thema gelassener zu sein. Nur etwa jede vierte Großstädterin hat Rücklagen gebildet. Männer denken eher an Notfälle, denn von ihnen hat bereits jeder Dritte mit finanziellen Reserven vorgesorgt.
Kredit: Frauen sind vorsichtiger mit dem Geldleihen
Frauen haben zwar weniger Rücklagen für den Notfall gebildet, doch geht es um Kredite, sind sie zurückhaltender. Von den Großstädter:innen haben in der Summe schon mehr als 50 Prozent einmal einen Kredit in Anspruch genommen. Während es bei den Frauen allerdings nur 47 Prozent waren, fällt der Anteil bei Männern aus den untersuchten Großstädten mit 61 Prozent deutlich höher aus. Unterschiede gibt es auch bei den Verwendungszwecken, vor allem, wenn es um
„Technologien“ und um „Möbel und Einrichtungen“ geht. Frauen investieren weniger in die technologische Ausstattung und verwenden einen Kredit eher für ein schönes Heim. Umgekehrt ist es bei den Männern.
Gut gekleidet – auch bei bei Schietwedder
Schietwedder – so bezeichnen Hamburger:innen ihre starken Niederschläge. Damit sie bei Wind und Wetter trotzdem gut gekleidet sind, geben sie ihr Geld gern für Mode aus. Im Vergleich mit den anderen Großstädten sind die Bewohner Hamburgs sogar Spitzenreiter bei den Ausgaben für ihre Kleidung.
Kultur: Eine weitere beliebte Investition bei Hamburger:innen
Kultureinrichtungen wie die Elbphilharmonie sind bei Hamburger:innen beliebt und daher ein wichtiges Thema bei den Investitionen. Während der Corona-Pandemie war ein Besuch der Kultureinrichtungen lange nicht möglich. Nach der Pandemie nehmen Kulturveranstaltungen jedoch wieder einen wichtigen Platz im Leben ein und werden festeingeplant.
Titelfoto: ©Thithawat_s (istockphoto)
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