Weltweit nutzen inzwischen mehr als vier Milliarden Menschen das Internet. Dies geht aus dem Global Digital Report 2018 von der Agentur We are Social und der Social-Media-Management-Plattform Hootsuite hervor.[1] Pro Jahr kommen 20 Prozent neue Nutzer hinzu. Trotz dieser durchaus beeindruckenden Zahlen verdeutlichen sie gleichzeitig auch, dass ein großer Teil der Bevölkerung nach wie vor in punkto Internet außen vor ist. Um diesen Zustand zu ändern, versuchen inzwischen eine Reihe von Unternehmen entlang verschiedener Projekte bestehende Versorgungslücken zu schließen und insbesondere Menschen in Entwicklungsländern einen Zugang zum World Wide Web
zu ermöglichen.
Internet aus der Stratosphäre
Als eines der ersten Unternehmen rief die Google-Mutter Alphabet Inc. das Forschungsprojekt „Loon“ ins Leben. Bei „Loon“ handelt es sich um ein Netzwerk von Heliumballons, die in einer Höhe von 20 km platziert werden und einen Umkreis von 40 km mit schnellem Internet versorgen können. Über das Ballon-Netzwerk wird ein Signal auf die Erde übertragen. Dank Partnerschaften mit Telekommunikationsunternehmen können Menschen so auf der ganzen Welt direkt von ihren Smartphones und anderen LTE-fähigen Geräten auf das Internet zugreifen. Alle Ballons eines Netzwerks sind miteinander verbunden, um die bestmögliche Internetversorgung am Boden zu sichern. Die Haltbarkeit eines Ballons, der durch mehrere Solar-Zellen angetrieben wird, beträgt ca. 100 Tage. Anschließend sinkt er auf die Erde und muss eingesammelt werden. Sollte der Ballon wider Erwarten beschädigt werden, so sinken die Bordgeräte mit einem Fallschirm automatisch auf die Erde herab, sodass sie erneut eingesetzt werden können. Nach erfolgreichen Tests in Neuseeland und Brasilien, erhielt Sri Lanka 2016 als erstes Land einen landesweiten Internetzugang durch „Loon“. Ziel des Projekts ist die Versorgung abgelegener und ländlicher Regionen in aller Welt.
Satellitengestütztes System
Neben Google bzw. Alphabet Inc. arbeiten auch Unternehmen wie OneWeb, Elons Musks SpaceX oder Facebook an eigenen Lösungen auf diesem Gebiet. Letztgenannte verfolgten bis vor kurzem noch das Ziel, mittels Drohnen Regionen ohne Netzabdeckung mit Internet zu versorgen. Ähnlich wie beim Google-Projekt „Loon“ sollten die Drohnen aus einer Höhe von bis zu 27 km LTE-Signale an die Erde funken. Nach Problemen bei der technischen Umsetzung entschied sich Facebook, dass Projekt Ende Juni einzustellen. Wie vor kurzem jedoch bekannt wurde, arbeitet das Unternehmen bereits seit längerem auch an einem eigenen Satellitensystem, mittels dessen Facebook Breitband-Internet in abgelegene Regionen bringen möchte. Unter der Projektbezeichnung „Athena“ plant das Unternehmen im kommenden Jahr seinen ersten eigenen Satelliten in Betrieb zu nehmen. Weitere Details zum Projekt sind derzeit noch nicht bekannt. Es bleibt somit spannend abzuwarten, ob und in welcher Art und Weise Facebook sein Satellitenprogramm tatsächlich umsetzt und welche weiteren Projekte auf diesem Gebiet künftig das Licht der Welt erblicken.
Quellen:
[1] https://wearesocial.com/de/blog/2018/01/global-digital-report-2018
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