Am 16. und 17. August fand in Hamburg zum ersten Mal die Blockchance Conference statt. Unter der Schirmherrschaft des ersten Bürgermeisters der Freien und Hansestadt, Dr. Peter Tschentscher, waren in der Handelskammer Hamburg rund 1.500 Ausstellungs- und 750 Konferenzteilnehmer zu Gast, um über die wirtschaftlichen Perspektiven und gesellschaftlichen Veränderungen durch die dezentrale Datenbank-Technologie zu sprechen.
Mehr Transparenz durch den Einsatz von Blockchain
Auf der zweitägigen Blockchance Conference wurde eine Vielzahl an Themen diskutiert. Dazu gehörten bspw. wirtschaftliche, finanzpolitische und gesellschaftliche Auswirkungen von Libra, der geplanten Kryptowährung von Facebook, die Zukunft der Mobilität und Energieversorgung sowie Veränderungen im Finanz- und Investmentsektor. Darüber hinaus wurden auch ethische Fragen sowie Themen des Datenschutzes sowie der Privatsphäre angesprochen.
Immer wieder präsentierten Referenten in ihren Vorträgen anhand sogenannter use cases konkrete Beispiele, wie Blockchain-Technologie in einzelnen Industriezweigen wie u.a. dem Handel sinnvoll eingesetzt werden kann. So zeigte IBM ein Beispiel aus Frankreich, wo das US-Unternehmen gemeinsam mit dem Nahrungsmittelkonzern Nestlé Blockchain nutzt, um die Lieferkette ihrer Produkte transparent für den Konsumenten darzustellen. Über den Scan eines QR-Codes auf der Lebensmittelverpackung kann der Käufer innerhalb von wenigen Sekunden Schritt für Schritt nachvollziehen, woher das Produkt bzw. einzelne Zutaten stammen und über welchen Weg es in den Supermarkt gelangt ist. Neben dem Konsumenten profitiert jedoch auch Nestlé selbst. Während es in der Vergangenheit mehrere Tage dauerte, bis der Lieferweg eines Produkts bei Bedarf genau ermittelt werden konnte, so ist dies nach Aussage von IBM heute in unter drei Sekunden möglich. Die Nachverfolgung von Waren in Echtzeit ist jedoch nur ein Anwendungsfall für die Blockchain. Die Überlegungen von IBM gehen weiter. Perspektivisch soll es bspw. möglich sein, die Temperatur in den Containern, in denen sich die Lebensmittel befinden, exakt zu überprüfen bzw. zu regeln. Ziel sei es, die bestmöglichen Rahmenbedingungen für den Transport von Lebensmitteln zu schaffen, um somit einen wichtigen Beitrag gegen Lebensmittelverschwendung zu leisten.
Neben den Vorträgen bot die Konferenz durch den Networking- und Aussteller-Bereich auch Raum für gegenseitigen Austausch. Allein rund 30 Aussteller aus dem Blockchain-Ökosystem fanden den Weg nach Hamburg, präsentierten vor Ort ihre Lösungen und standen für Gespräche zur Verfügung. Unter dem Motto „The Future of Social Economics“ gab es darüber hinaus eine Pitch-Session von zehn ausgewählten Hightech-Startups, die sich auf zukunftsweisende Blockchain- und Kryptowährungslösungen spezialisiert haben.
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