Elektromobilität gilt als wesentlicher Schlüssel zur Mobilität der Zukunft. Bis zum Jahr 2020 sollen laut Bundesministerium für Wirtschaft und Energie eine Million Elektrofahrzeuge auf Deutschlands Straßen unterwegs sein. Um die Entwicklung des Markts für Elektromobilität zu fördern, unternimmt die Bundesregierung eine Reihe von Maßnahmen, u.a. die Förderung des Ausbaus von Ladesäulen. Ziel ist es, bis 2020 Schnellladepunkte an wichtigen Verkehrsachsen und in den Metropolen verfügbar zu machen. Neben klassischen Ladestationen gibt es bereits konkrete Überlegungen und Testversuche für alternative Verfahren – in Deutschland und darüber hinaus. So wurde bspw. in Schweden die erste elektrifizierte Teststrecke für Lastwagen in Betrieb genommen.
Die Technik der sogenannten E-Road in Arlanda, nördlich von Stockholm, funktioniert wie folgt: Auf einer zwei Kilometer langen Strecke wurden Schienen in den Asphalt eingelassen, über die Strom transportiert wird. Der Lastwagen wiederum hat mittig auf der Unterseite einen mechanischen Arm, der über Sensoren und GPS-Ortung automatisch ausfährt, wenn das Fahrzeug auf der Straßenspur mit der Stromschiene fährt. Ein magnetisches Anziehungssystem ist dafür verantwortlich, dass sich der flexible Arm beim Fahren mit unverminderter Geschwindigkeit direkt in die Rille der Stromschiene einklinkt, um Aufladestrom in die Antriebsbatterie zu übertragen. Der Fahrer muss dafür nicht extra steuern. Die Ladeleistung beträgt 200 kW. Während des Ladevorgangs kann der Lastwagen etwa Tempo 80 fahren. Wechselt das Fahrzeug für einen Überholvorgang die Spur, zieht sich der Arm automatisch ein. Zurück auf der Aufladespur, klinkt er sich dann wieder in die Schiene ein.
Für das Projekt wurden eigens vollständig elektrisch angetriebene Lastwagen angefertigt. Sie transportieren während des Testzeitraums Güter zwischen dem Frachtterminal auf dem Flughafen Arlanda und einer sich in der Nähe befindlichen Logistikanlage.
Das Laden über eine Schiene am Boden hat gegenüber dem Aufladen durch Oberleitungen eine Reihe von Vorteilen. So ist die Technik von allen gängigen elektronischen Fahrzeugen nutzbar und ist nicht beschränkt auf hohe Lastwagen oder Busse. Darüber hinaus fallen die Investitionskosten deutlich geringer aus und auch das Landschaftsbild wird deutlich weniger beeinträchtigt als beim Errichten zahlreicher Oberleitungen. Beim flächendeckenden Einsatz der Stromschiene kämen auch Elektroautos mit kleinen Batterien quasi auf eine unbegrenzte Reichweite.
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