Vom schnurlosen Telefon über Bluetooth zu Near Field Communication (NFC). Vor 18 Jahren wurde zum ersten Mal eine Bluetooth-Funktion in ein Smartphone verbaut und nur sieben Jahre später verhalf Apple 2007 mit seinem iPhone dem mobilen Begleiter zum Durchbruch. Die Kombination aus Bluetooth und Smartphone machte es den Nutzern möglich, Unmengen an Daten wie Fotos oder MP3-Dateien kostenlos und binnen weniger Sekunden zwischen zwei Geräten auszutauschen. So ließen sich auch Kopfhörer und tragbare Musikboxen mit dem Smartphone verbinden – und das alles ohne Kabel. Mittlerweile können Smartphone-Besitzer auch ihre Einkäufe in Supermärkten kontaktlos bezahlen. Wie? Die NFC-Technologie macht es möglich. Im Rahmen einer fünfteiligen Serie veröffentlichen wir in den kommenden Wochen mehrere Beiträge zum Thema NFC/RFID. Darin beleuchten wir die unterschiedlichen Einsatzmöglichkeiten der Technologie bspw. in der Logistik, Medizin oder dem öffentlichen Nahverkehr vor.
Funktionsweise von RFID
Die Near Field Communication, zu Deutsch Nahfeldkommunikation, ist ein auf der RFID-Technik basierender Übertragungsstandart zum kontaktlosen Austausch von Daten. Die Abkürzung RFID steht für „Radio Frequency Identification“, dabei können sich zwei Geräte über elektromagnetische Wellen erkennen und identifizieren. Alle RFID-Systeme bestehen aus einem sogenannten Transponder, einem mit einem Code versehenen Etikett, einem elektronischen Datenspeicher, und einem Lesegerät. Befindet sich der Transponder im Radarschirm des Lesegerätes, wird eine wechselseitige Kommunikation ausgelöst. Der Unterschied von NFC zu RFID liegt in der Art und Weise zu kommunizieren. Während RFID-Geräte klar in Empfänger und Sender aufgeteilt sind, kann NFC-fähige Hardware beide Kommunikationswege nutzen – also senden und empfangen.
Keine Konkurrenz für Bluetooth und WLAN
Der größte Unterschied von NFC zu WLAN und Bluetooth sind sowohl die Reichweite als auch die Datenübertragungsrate. Während WLAN- und Bluetooth-Geräte bis zu 100 Meter voneinander entfernt sein können, darf der Kommunikationsweg bei der NFC-Datenübertragung nicht länger als zehn Zentimeter sein. Zudem ist die Datenübertragungsrate von maximal 424 kbits pro Sekunde weitaus langsamer als bei Bluetooth und WLAN, der Verbindungsaufbau mit etwa einer Zehntelsekunde wiederum sehr schnell. Die NFC-Technologie vereinfacht die Verbindung zweier Geräte in einem weiteren Punkt: Während die Datenübertragung via Bluetooth und WLAN ausschließlich mit einem Verbindungscode oder Netzwerkschlüssel stattfinden kann, verbinden sich NFC-fähige Geräte allein durch ihre Nähe zueinander.
NFC steht daher nicht in Konkurrenz, sondern kann als ideales Ergänzungsmedium für Bluetooth und WLAN eingesetzt werden. So kann ein sogenannter NFC-Touchpoint beispielsweise in der Mittelkonsole eines Autos verbaut werden. Der Nutzer muss dann nur sein Smartphone in die Nähe des Feldes legen, um eine Bluetooth- oder WLAN-Verbindung mit dem Fahrzeug herzustellen. Damit entfällt der gelegentlich mühsame Prozess bei der Verbindung zwischen Smartphone und Media-Anlage des Autos.
Dieser Beitrag ist Teil einer Artikel-Serie zum Thema NFC. Den zweiten Titel findest du hier:
• NFC: Kontaktloses und mobiles Bezahlen
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