Nachdem wir im zweiten Teil unserer Serie den griechischen Payment Markt etwas genauer betrachtet haben, werfen wir nun einen Blick nach Italien, wo die Bedeutung elektronischer Bezahlverfahren in den letzten Jahren spürbar zugenommen hat.
Gesetzesinitiativen fördern bargeldlose Verfahren
Verglichen mit der Europäischen Union insgesamt, verzeichnet Italien in punkto Mobile Payment deutlich höhere Wachstumsraten. Zwischen 2012 und 2017 fielen diese, mit einem Anstieg von sieben Prozent, sogar doppelt so hoch aus wie innerhalb der EU.[1] Einige spezifische Regierungsinitiativen haben diese Entwicklung maßgeblich beeinflusst. Laut Gesetz dürfen Barzahlungen zwischen Privatpersonen nicht die Grenze von 2.999,99 Euro überschreiten.[2] Gehälter dürfen nur auf elektronischem Weg gezahlt werden und in bestimmten Bereichen gibt es Steuervorteile, wenn Zahlungen bargeldlos erfolgen. Auch im öffentlichen Sektor wurden wichtige Initiativen gestartet, um den Einsatz elektronischer Instrumente bei der Bezahlung öffentlicher Verwaltungen zu fördern. In den vergangenen Jahren hat der italienische Bankenverband zudem mehrere Informationskampagnen über die Vorteile des digitalen Zahlungsverkehrs durchgeführt, unter anderem in Zusammenarbeit mit Verbraucherverbänden und anderen Organisationen.
Apps und Mobile Commerce als Wachstumstreiber
Bis dato ist der Einsatz von Bargeld in Italien noch vorherrschend. Allerdings hat die Anzahl von elektronischen Zahlungen in den letzten Jahren deutlich zugenommen. So wurden im Jahr 2017 durchschnittlich 100 Transaktionen pro Kopf über elektronische Zahlungsmittel durchgeführt, 2006 waren es noch 62. Das Volumen mobiler Zahlungen lag im gleichen Jahr bei 70 Millionen Euro, nach 10 Millionen im Jahr 2016.[3] Auch für die kommenden Jahre gehen Experten von einem weiteren Wachstum aus, getrieben insbesondere durch weitere Angebote im Bereich Apps und Mobile Commerce.
Weitere Kooperationen zwischen Banken und FinTechs dürften die positive Entwicklung ebenfalls stützen. Bereits zum gegenwärtigen Zeitpunkt arbeiten gut 70 Prozent der italienischen Banken mit FinTechs zusammen, um neue Lösungen und Angebote u.a. im Payment-Sektor zu entwickeln.
Quellen:
[1] https://www.europeanpaymentscouncil.eu/news-insights/insight/italy-evolving-payment-landscape
[2] https://www.spiegel.de/wirtschaft/soziales/bargeld-obergrenze-in-italien-und-frankreich-normal-a-1075841.html
[3] https://www.europeanpaymentscouncil.eu/news-insights/insight/italy-evolving-payment-landscape
Dieser Artikel ist Teil einer Serie zum Thema Payment in Europa. Die weiteren Teile findest du hier (aktualisiert nach Stand der Veröffentlichungen):
• Payment in Europa (Überblickstext)
• Teil 1: Spanien
• Teil 2: Griechenland
• Teil 3: Italien
• Teil 4: Frankreich
• Teil 5: Österreich
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